Senioren

An uns Senioren kommt keiner vorbei!

Ja, gäbe es keine Senioren, ging aller Wohlstand schnell verloren,
die Konjunktur hätte es furchtbar schwer, und die Senioren müssten her.
Seht euch die Urlaubszentren an: wer füllt die Busse, füllt die Bahn?
Wer gibt im Reisebus am Ende dem Fahrer immer eine Spende?
Mallorcas Strände wären leer, gäb es nicht das Seniorenheer!
Was sonst auch immer ist und sei:

An uns Senioren kommt keiner vorbei!

Die Ärzte wären ungehalten, wir müssen sie am Leben halten!
Gäbe es keine Senioren mehr, die Wartezimmer ständen leer.
Wer kennt sich aus mit Rheuma und Gicht gäbe es die Senioren nicht.
Wer sonst als wir, ist richtig krank? Wer stapelt die Medizin im Schrank?
Obwohl wir Gebühren hassen, füllen wir die Apothekerkassen.
Wer schreitet stolz voll Heldentum mit neuen Hüftgelenken rum?
Die Alten sinds ganz einwandfrei!

An uns Senioren kommt keiner vorbei!

Die Augenärzte, wunderbar, sie leben gut vom grauen Star!
Wer kennt sich aus in Rückenschmerzen?
Wer hat steten Druck am schwachen Herzen?
Wer, sag ich, – geht heute noch zur Kur, sind das nicht meist Senioren nur?
Wer lässt sich heute noch im Rachen, Gebiss und neue Zähne machen?
Und sei es noch so ne Tortur, wir schaffen das mit viel Bravour!
Der Zahnarzt müsste Däumchen drehen, ließ sich bei ihm kein Rentner sehen.
Wer füllt die leeren Wartezimmer.

Ja, das sind wir Senioren immer!

Die Parkbank würde schnell verwaisen, gehörte sie nicht rüstigen Greisen!
Auch das Caféhaus müsste schließen, wenn wir die Torten nicht genießen.
Wer stürzt sich in den Einkaufsrummel und hat noch Zeit für einen Bummel?
Manch Kaufhaus wär zur Hälfte leer, und manch Geschäft, das gäbs nicht mehr.
Der Zustand wäre nicht zu fassen, wo sollte man die Rente lassen?
Ob Kaufhaus, Bäcker oder Konditorei,

An uns Senioren kommt keiner vorbei!

Kein Enkelkind würde je geboren, gäbe es nicht vorher uns Senioren.
Zwar sind wir nur noch halb gesund und leiden an Gedächtnisschwund.
Trotzdem lebt es sich nicht unbequem, als Rentner lebt man angenehm.
Das ganze Leben war nicht leicht, bis man das Alter hat erreicht.
Man sah manch schwere Jahre ziehen, man hörte viele Melodien.
Macht euch das Dasein jetzt nicht schwer;

Denn wir Senioren sind doch wer!

Dass wir nicht zu entbehren sind, das weiß inzwischen jedes Kind.
Die Altenheime, bitte sehr, wo kämen die Bewohner her?
Wer füllt die Räume dort, wer immer es gäbe dort nur leere Zimmer!
Sind wir auch alt und schon betagt, wir sind noch überall gefragt.
Nur, – die uns Rentner so umwerben, die wollen meistens etwas erben.
Jedoch Senioren, da bleibt helle. Niemals vererben auf die Schnelle!
Doch gäbs uns nicht, die muntren Alten, die alles fröhlich mitgestalten,
dann käm auch heute niemand her, und dieser Raum, er wäre leer,
Wir können jederzeit beweisen, Wir sind noch längst kein altes Eisen!
In diesem Sinn wie dem auch sei

An uns Senioren kommt keiner vorbei!